Hope and Life Cameroon bringt Flüchtlingskinder zurück in die Schule

Die Krise in den anglophonen Regionen Kameruns (Nordwesten und Südwesten), die im Oktober 2016 mit Protesten von Lehrern und Anwälten wiederbegann, eskalierte Ende 2017 zu einem bewaffneten Aufstand und ist inzwischen zu einem Bürgerkrieg verkommen. Der Konflikt hat bereits tausende Menschen getötet und sich mittlerweile auf die frankophonen Regionen ausgedehnt. Die humanitären und sozialen Auswirkungen sind erheblich: Die meisten Schulen wurden in den letzten zwei Jahren geschlossen, mehr als 170 Dörfer wurden zerstört, rund 600.000 Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben und schätzungsweise 35.000 haben im benachbarten Nigeria Zuflucht gesucht.

Der Konflikt hat auch bemerkenswerte Auswirkungen auf das Bildungssystem. Seit 2017 fordern die Separatisten die Schließung von Schulen und bedrohen oder verbrennen Einrichtungen, die offen geblieben sind. Infolgedessen ist die Schülerzahl drastisch gesunken und die Mehrheit der Kinder in den anglophonen Regionen ist seit zwei oder drei Jahren nicht mehr zur Schule gegangen. Obschon öffentliche Schulen grundsätzlich kostenlos sind, müssen Eltern in der Regel einen Beitrag zu einem Schulfonds leisten, um das Gebäude zu unterhalten und die Lehrkräfte zu bezahlen. Zusätzlich fallen Kosten für Uniformen, Schuhe, Bücher und Schreibmaterial, sowie für Essen oder Transport an. Für Eltern mit mehreren Kindern kann sich dies schnell summieren und zu einer schier unüberwindbaren Hürde werden.

Hope and Life Cameroon bringt Flüchtlingskinder zurück in die Schule

Aufgrund der Nähe zur Konfliktzone, aber der dennoch relativ unbelasteten Umgebung in der Region suchen viele Flüchtlinge Hilfe und Schutz in den Dörfern Bekoko und Babenga, also dort, wo KamerunGO und der Partnerverein Hope and Life Cameroon das Gesundheitszentrum bauen. Gemeinsam mit dem Medical Network Cameroon und verschiedenen lokalen Partnern, hat sich Hope and Life zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Flüchtlingskindern eine Schulbildung zu ermöglichen. Innerhalb von nur 4 Wochen sind über EUR 15’000 zusammengekommen und so konnten nicht nur die Schulkosten gedeckt, sondern auch  Bücher, Uniformen, Rucksäcke, Stifte, Geometriesets und Taschenrechner besorgt werden. Mitlerweile sind dank dem Engagement von Hope and Life und den lokalen Partnern mehr als 500 Kinder zurück im Klassenzimmer.

“Dieser Junge hat mich auf dem Weg zur Baustelle [des Gesundheitszentrums] angetroffen, ist mir hinterhergerannt und hat sich für den Rucksack, die Uniform und die Bücher bedankt. Er war überglücklich.” – Samuel, Vorstand Hope and Life

Quelle: https://www.crisisgroup.org/africa/central-africa/cameroon/272-crise-anglophone-au-cameroun-comment-arriver-aux-pourparlers

 

piameyer

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